Abschluss TGI

Abschlussprüfung für TGI

Sinn der Prüfung

Ziel der Prüfung ist der Nachweis von ausreichenden Leistungen des Mensch-Hund-Teams zur Erlangung der Bezeichnung „geprüftes TGI-Team mit dem Schwerpunkt Pädagogik bzw. Therapie“. Der Hundehalter muss nachweisen, dass er in der Lage ist seinen Hund sicher (ohne Gefahr für sich, den Hund oder Dritte) zu führen und ihn zielgerichtet in sozialen/therapeutischen Berufen einsetzten kann.

Voraussetzungen:

  • Bestehen des Eignungstests und der Theorieprüfung
  • Ausbildung oder Tätigkeit des Menschen in einem pädagogischen oder sozialen Beruf
  • falls nicht vorhanden: plausible Erläuterung wie die gezielte Arbeit später gestaltet werden soll (z.B Tandembildung Pädagogin/Therapeutin und zu prüfende Person)
  • Hund muss bei Prüfungsantritt mindestens 1 ½ Jahre alt sein.
  • aktuelles Gesundheitszeugnis eines Tierarztes
  • Nachweis Impfungen (ausreichender Impfschutz nach Beratung durch den Tierarzt)Nachweis von regelmäßigen Entwurmungen oder Kotuntersuchungen

Ablauf:

Die Abschlussprüfung besteht aus 

4 Prüfungsteilen:

  1. Videodokumentation eines gezielten Einsatzes mit der späteren Zielgruppe
  2. Fachlich fundierte, schriftliche Ausarbeitung zur Videodokumentation
  3. Praktische Prüfung
  4. Kolloquium

1. Videodokumentation:

Das Videodokument (Videozusammenschnitt von maximal 15 Minuten) zeigt die Umsetzung eines geplanten pädagogischen bzw. therapeutischen Einsatzes mit der späteren Zielgruppe des zu prüfenden Teams.

Dabei kann es sich um Ausschnitte eines Projekts handeln, in dem kurze Videosequenzen zusammengeschnitten werden, um den Fortlauf zu dokumentieren. Es kann aber auch ein einzelnes pädagogisches bzw. therapeutisches Angebot dokumentiert werden.

Im Fokus der Dokumentation soll das Zusammenspiel des zu prüfenden Teams stehen. Hierbei soll beobachtet werden können:

• Interaktion zu prüfende Person- Hund

• Interaktion zu prüfende Person – Klient, im Beisein des Hundes

• Interaktion Klient – Hund

Zentrale Inhalte der Planung sollen videodokumentiert sein und nachvollzogen werden können.

Ziel ist es mit dieser Videodokumentation die Qualität der gezielten praktischen tiergestützten Arbeit nachzuweisen.

2. Fachlich fundierte, schriftliche Ausarbeitung zur Videodokumentation

Die Planung des pädagogischen /therapeutischen Angebots ist Grundlage der in der Videodokumentation zu sehenden Arbeit.

Die schriftliche Ausarbeitung (max. 10 Seiten) soll sich mit folgenden Themen auseinandersetzen:

• Beschreibung der Zielgruppe

• Definition der Ziele für den geplanten Einsatz

• Beschreibung der Durchführung mit Erläuterung der dadurch beabsichtigten Wirkungen

• Reflexion des Einsatzes

• allgemeine Selbstreflexion des Mensch-Hund-Teams

Ziel ist es nachzuweisen, dass eine sinnvolle Theorie-Praxis-Verknüpfung geleistet werden kann. Die zu prüfende Person weist durch ihre Ausarbeitung nach, dass sie die Wirkung ihres Hundes in Bezug auf ein gewünschtes Ziel sinnvoll planen kann.

Die Reflexion des Einsatzes soll nachweisen, dass die zu prüfende Person sich kritisch mit der geleisteten Arbeit auseinandersetzen kann. Hierbei soll vor allem das konkrete Zusammenspiel des Mensch-Hund-Teams in dem gezeigten Einsatz reflektiert werden.

Die allgemeine Selbstreflexion soll sich mit dem Zusammenspiel des Teams generell auseinandersetzen. Stärken und Schwächen des Teams sollen aufgezeigt werden, sowie daraus resultierende Überlegungen zur weiteren Tätigkeit als Team.

3. Praktische Prüfung

In der praktischen Prüfung soll der Grundgehorsam des Hundes im Zusammenspiel mit der zu prüfenden Person auf die Berufsalltagstauglichkeit getestet werden. Der Hund muss gut im Grundgehorsam stehen und von seinem Menschen sicher geführt werden.

Die praktische Prüfung dauert ca. 20 Minuten und findet in einem Raum statt, in dem mehrere Personen verteilt sind. Der/die Prüfer/in steht in der Mitte des Raumes. Folgende Aufgaben sind Bestandteil der Prüfung:

  1.   Die zu prüfende Person führt ihren Hund an der Leine und begibt sich zu  Prüferin / zum Prüfer. Dabei wird der Hund sicher an den anderen anwesenden  Personen vorbeigeführt (kein intensives Schnuppern, Bedrängen und Belästigen durch den Hund).
  1.   Das Mensch-Hund-Team geht eine markierte Route durch den Raum mit  wechselnden Tempi (sehr langsames Gehen, normales Gehen, schnelles Gehen), der Hund bleibt dicht bei seinem Menschen.
  1.   Der Prüfer /die Prüferin bittet den Hund hinzusetzen. Der Hund setzt sich auf das Kommando seines Menschen hin und verbleibt bis ein aufhebendes  Kommando gegeben wird.
  1.   Die Leine wird entfernt, die markierte Route in anderer Richtung gegangen (ohne wechselndes Tempo).
  1.   Der Hund soll sich auf Kommando ablegen und wieder erst nach Aufhebung  aufstehen. Der Hund wird wieder an die Leine genommen.
  1.   Nun sollen zwei anwesende Personen durch den Hund „begrüßt“ werden. Der Hund wird von seinem Menschen von einer Person zu nächsten geführt, die den Hund streicheln darf (freundliche Ansprache durch die Anwesenden  erwünscht). Der Mensch kontrolliert die vorsichtige Kontaktaufnahme, kein heftiges Drängeln und Schubsen durch den Hund.
  1.  Die dritte anwesende Person wünscht keine Kontaktaufnahme durch den Hund. Der Hund wird von ihr fern gehalten. Die zu prüfende Person begrüßt die Person.
  1.  Der Hund wird an einer Stelle abgeleint und ablegt, die zu prüfende Person begibt sich an eine andere Stelle im Raum und beschäftigt sich mit einer anwesenden Person. Der Hund bleibt liegen. Danach geht die zu prüfende Person wieder zu ihrem Hund.
  1.   Der Hund wird von einer anderen Person gerufen. Die zu prüfende Person hält  ihren Hund durch ein Abbruchsignal davon ab zur rufenden Person zu laufen.
  1. Der Hund soll sich hinlegen. Ein Ball wird geworfen, der Hund soll liegen bleiben.
  1. Auf Kommando soll der Hund den Ball apportieren und seinem Menschen geben. Alternativ kann etwas anderes apportiert werden was zuvor ausgelegt   wurde.  
  1. Eine anwesende Person möchte dem Hund Futter geben. Die zu prüfende Person stoppt den Hund. Nach Kommando durch seinen Menschen darf der Hund das Futter vorsichtig nehmen.

13. Der Hund wird wieder an die Leine genommen. Eine anwesende Person führt den Hund an der Leine. Die zu prüfende Person geht auf der anderen Seite und  hält den Hund so im Kommando, dass er neben der anwesenden Person läuft. Danach entfernt sich die zu prüfende Person in einen anderen Bereich des  Raumes. Der Hund verbleibt bei der anwesenden Person, die diesen abgeleint.

14. Die zu prüfende Person ruft den Hund durch die Menschenmenge zu sich.

15. Der Hund zeigt eine für den zukünftigen Arbeitseinsatz relevante Aktivität  (anwesende Personen können gegebenenfalls als Helfer agieren).

K.O. Kriterien:

• 2-maliges Ziehen an der Leine

• 2-maliges eigenständiges Aufheben eines Kommandos durch den Hund

• wiederholtes Animieren des Hundes durch die zu prüfende Person

• Schnappen nach dem Futter

• unaufgefordertes Anspringen

• anhaltendes Jaulen, Fiepen, Bellen o.ä.

• unangemessenes Aggressions- oder Angstverhalten des Hundes

• HF zeigt dem Hund gegenüber unangemessene Einwirkungen

4. Kolloquium

In diesem ca. 30-minütigen abschließenden Fachgespräch wird vor allem Bezug auf die vorangegangenen Prüfungsleistungen genommen. Insbesondere auf die Videodokumentation und die fachlich fundierte, schriftliche  Ausarbeitung zur Videodokumentation – besonders die reflexiven Anteile sollen Gegenstand des Kolloquiums sein. Ziel ist es, dass die zu prüfende Person sich in einem Fachgespräch mit der Gesamtleistung des Teams fachlich auseinander setzt.

 Wiederholung der Prüfung

Alle Prüfungsblöcke können unabhängig voneinander wiederholt werden, aber bei Nichtbestehen des Kolloquiums muss die gesamte Prüfung wiederholt werden, ebenso bei erneutem Nichtbestehen einer Teilprüfung.

Kosten

Die Teilnahmegebühr für die Abschlussprüfung beträgt 250,- Euro pro Mensch-Hund-Team.

Wo und wie kann ich mich anmelden?

Sie können sich bei uns per E-Mail: info@dogs-with-jobs.de melden.

Wir teilen Ihnen dann den nächsten Prüftermin mit und schicken Ihnen die jeweiligen Unterlagen zu.